Unsere Argumente für den Standort Güterbahnhof

Da in den letzten Diskussionen aus unserer Sicht der bibliothekarische Aspekt nicht im Mittelpunkt stand, möchten wir heute den Fokus in diese Richtung lenken.

Für den Güterbahnhof spricht viel, wenn man sich auf die Gesichtspunkte „Fläche“ und „Gestaltung der Räumlichkeiten“ konzentriert. Diese sind von zentraler Bedeutung für eine moderne, zukunftsfähige Bücherei.

Die beiden Gebäude unterscheiden sich grundsätzlich in ihren Grundrissen. In der Archivstraße verteilt sich die Fläche auf vier (bis fünf) Ebenen und zwei Gebäudeteile (Altbau und neuer Anbau). Am Güterbahnhof liegt die Hauptfläche auf einer Ebene und wird ergänzt durch eine Galerie und den einsehbaren Eingangsbereich.

  • Nutzfläche:
    Die neue Bibliothek muss endlich ausreichend Platz für ihre Medien haben. Die beiden Gebäude unterscheiden sich in der Flächenbilanz. Aufgrund der Dachschrägen und der vielen Stockwerke bietet die Archivstraße weniger Stellfläche für Bücherregale. Die Geschosshöhe beträgt teilweise nur 2,30 m. Der schmale Dachboden kann nicht mit einem Aufzug erschlossen werden und ist nur eingeschränkt als Publikumsfläche verwendbar. Im Güterbahnhof ist der Anteil an Verkehrswegen geringer, der Raum ist kompakt und gut nutzbar. Hier finden auf jeden Fall alle 60.000 Medieneinheiten Platz. Die Flächen können flexibel genutzt und in ihrer Funktion künftigen Anforderungen angepasst werden.
  • Zugänglichkeit:
    Eine Bibliothek braucht zusammenhängende, auf wenige Etagen verteilte Flächen.
    Die Orientierung ist in einem verschachtelten Gebäude wie der alten Meierei schwierig. Es ist kompliziert, die Laufwege der Kunden so zu lenken, dass alle Angebote wahrgenommen werden. Der Güterbahnhof bietet einen offenen und übersichtlichen Bibliotheksraum mit kurzen Wegen und guter Einsehbarkeit.
  • Raumgestaltung/Ästhetik:
    Der Güterbahnhof hat eine völlig andere Raumwirkung als die alte Meierei: luftig, modern, großzügig. Mit diesem Charakter können auch Menschen angesprochen werden, die bisher nicht den Weg in die Bücherei fanden. Die Kunden können das Angebot schon beim Eintreten überblicken. Die alte Meierei mit ihren niedrigen Räumen und Dachschrägen ist kleinteilig und eng, sie wirkt viel introvertierter.
  • Effizienz:
    Aus wirtschaftlichen Gründen sollte der Bau kurze Wege für Benutzer, Personal und Bestand haben. Hinsichtlich der laufenden Kosten und der Servicequalität für die Kunden sollte ein Gebäude gewählt werden, das auch bei gesteigerter Frequenz mit dem vorhandenen Personal betreut werden kann.